Fast jeder kann ein Bild online anschauen, kopieren und abspeichern. Ein NFT gibt den Kaufenden jedoch etwas, was nicht kopierbar ist. Und zwar den Besitz eines Werkes. Man kann sich NFTs wie Sammelobjekte vorstellen. Wie Gemälde, Briefmarken, Comics – nur eben in digitaler Form. Auf den ersten Blick sieht es allerdings so aus, als würde man etwas kaufen, was es im Internet schon umsonst gibt. Etwa Bilder und Videos. Ein Slam Dunk von LeBron James wurde kürzlich für 208.000 US-Dollar als Sammelkarte verkauft. Das Video ist aber im Internet frei verfügbar.
Das Problem an der Sache: ein Sammelobjekt im echten Leben ist greifbar. Ein Gemälde wie die Mona Lisa sieht unter Umständen anders aus als Kopien in Poster-Form. Digitale NFTs hingegen sind optisch nicht von ihren Kopien zu unterscheiden. Lediglich eine darunter liegende Verschlüsselung garantiert, dass es das Original ist. Ein NFT ist also nur wertvoll, weil ihm andere einen imaginären Wert zuweisen.
Im Kontext des LeBron-Dunks heißt das etwa: die Sammelkarte mit dem Video ist der offizielle NBA-Clip. Den offiziellen Clip zu haben, ist das Prestige, das der Karte ihren Wert verleiht. Nur wer diese Karte hat, besitzt den Clip auch wirklich. Alles andere sind Imitate.