Diese Frage beschäftigt derzeit die US-Behörde, die für Urheberrechtsfragen zuständig ist. Die Antwort lautet vorläufig: Nein.
Nutzer:innen von Bild-KI wie Midjourney, Dall-E oder Stable Diffusion haben vorerst keinen Anspruch auf Urheberschutz für ihre Werke. Dies wurde kürzlich im Fall einer Comic-Autorin entschieden, deren Bilder von Midjourney erstellt worden waren.
Die Autorin hatte ihr Werk zunächst in Gänze urheberrechtlich schützen lassen. Doch als die US-Behörde auf einen Social-Media-Beitrag aufmerksam wurde, in dem die Autorin auf die Erstellung der Bilder durch Midjourney hinwies, wurde das Werk genauer unter die Lupe genommen. In einer Mitteilung an die Anwälte der Autorin wurde erklärt, dass ihre Texte und Bildkomposition urheberrechtlich geschützt seien, die eigentlichen Bilder jedoch nicht. Der Grund: Sie seien "nicht das Produkt menschlicher Urheberschaft".
Die Ablehnung des Urheberschutzes basiert auf der Tatsache, dass KI-Tools Bilder auf "unvorhergesehene Weise" produzieren. Durch dieses Zufallselement können Nutzer:innen von Midjourney nicht als Urheber:innen im rechtlichen Sinne betrachtet werden.
Nach Definition des Supreme Courts ist ein:e Urheber:in jemand, der oder die "das Bild tatsächlich geschaffen hat" oder als "erfinderischer oder leitender Geist" tätig war. Beides ist bei der Verwendung von Text-Prompts für Bildgeneratoren nicht gegeben.
Obwohl die Entscheidung der US-Behörde vorerst Klarheit darüber schafft, ob KI-generierte Bilder urheberrechtlich geschützt sind, bleiben viele Fragen zum Einsatz der Technologie unbeantwortet.
In den Vereinigten Staaten sind derzeit mehrere Klagen anhängig, die sich mit der Frage beschäftigen, ob die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke zum Training von KI-Modellen legal ist.
Auch in Großbritannien beschäftigt ein Gericht sich mit dieser Frage.
Es wird langfristig der Gesetzgeber sein, der klare Regeln für den Einsatz von KI-Technologie aufstellen muss. Dies wird von einigen Teilen der KI-Branche bereits gefordert.
Zuletzt hat sogar OpenAI-Chef Sam Altman auf Twitter für eine Regulierung der Technologie geworben. In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich die rechtliche Situation rund um den Urheberschutz bei KI-generierten Bildern entwickelt.